Luther-Zitat: hier stehe ich und kann nicht anders

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Besuch in der Gedenkstätte KZ Osthofen (Seminar Lehnardt/Breul), 6. Juni 2023

Das Seminar "Theologischer Antijudaismus und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert" hat am 6. Juni mit 21 der 25 TeilnehmerInnen die KZ-Gedenkstätte Osthofen besucht. Das in einer ehemaligen Papierfabrik wurde von den NS-Machthabern kurz nach Beginn der ersten Kampagnen gegen Regime-Gegner nach dem Reichstagsbrand im März 1933 gegründet und als eines der letzten frühen Lager im Juli 1933 aufgelöst. Es richtete sich vor allem gegen mögliche Gegner des NS-Regimes insbesondere aus dem nahen Worms. Gleichwohl waren immerhin 8% der Lagerinsassen jüdischer Herkunft. Etwa 3000 Menschen waren in dieser Zeit der demütigenden und entwürdigenden Straf- und Folterpraxis des Regimes ausgesetzt.  Weiterlesen "Besuch in der Gedenkstätte KZ Osthofen (Seminar Lehnardt/Breul), 6. Juni 2023"

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2./3. Juni: Von Luther bis Zinzendorf: Frühneuzeitliche Handschriften lesen lernen

Brief Martin Luthers an Herzog Georg von Sachsen, 3. Jan. 1523
Brief Martin Luthers an Herzog Georg von Sachsen, 3. Jan. 1523
Titelblatt des Berichts des Herrnhuter Diasporaarbeiters Johnn Georg Furkel vom Mai 1818
Titelblatt des Berichts des Herrnhuter Diasporaarbeiters Johnn Georg Furkel vom Mai 1818

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer einmal einen wütenden Brief Martin Luthers im Original lesen möchte, sollte sich dessen Schreiben vom 3. Jan. 1523 an Herzog Georg von Sachsen ansehen, Regent des Schwesterfürstentums von Kursachsen. Luther hatte sich zuvor über die Unterdrückung der evangelischen Lehre in einem öffentlichen gedruckten Sendschreiben beschwert. In einem Schreiben vom 30. Dezember 1522 hatte Herzog Georg von Sachsen Martin Luther zur Rede gestellt. Dieser reagierte  mit einem scharfen Antwortbrief, der auch in der Form alle Höflichkeiten fallen ließ.

Wer dieses Schreiben im Original lesen möchte, kann dies am Wochenende 2./3. Juni an unserer Fakultät tun. Der Freitag (14-18 Uhr) ist dem Lesen von frühneuzeitlichen Handschriften - von leichten Herrnhuter-Schreiben bis zum schwierigeren Luther-Brief - gewidmet. Am Samstag (9-14 Uhr, mit Mittagspause) wird uns Philipp Tögel (bis 2022 Mitarbeiter am Lehrstuhl, jetzt Mitarbeiter am KIT in Karlsruhe) in digitale Möglichkeiten der Handschriftentransskription  (insbes. Transscribus) und Editionswerkzeuge (oXygen) einführen.

Wer teilnehmen möchte, kann sich anmelden bei claartje.ille@uni-mainz.de.

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Gedenken an Wilhelm und Elisabeth Jannasch in Lübeck (25. Mai 2023)

Vorn: Claudia Bühler (Kirchgemeinderätin Berlin-Friedenau), Petra Kallies (Pröpstin in Lübeck), Kristina Kühnbaum-Schmidt (Landesbischöfin). Hinten: Prof. Dr. Wolfgang Breul (Mainz), Pastor Thomas Baltrock (Aegidienkirche Lübeck), Dr. Peter Vogt (Studienleiter der Herrnhuter Brüdergemeine).
Vorn: Claudia Bühler (Kirchgemeinderätin Berlin-Friedenau), Petra Kallies (Pröpstin in Lübeck), Kristina Kühnbaum-Schmidt (Landesbischöfin). Hinten: Prof. Dr. Wolfgang Breul (Mainz), Pastor Thomas Baltrock (Aegidienkirche Lübeck), Dr. Peter Vogt (Studienleiter der Herrnhuter Brüdergemeine).

Wilhelm Jannasch war 1946-48 der Gründungsdekan unserer Fakultät in Mainz. Er hatte, bevor er nach Mainz kam eine bewegte Vorgeschichte. Er kam aus der Herrnhuter Brüdergemeine und war von 1914 bis 1934 Hauptpastor an der Lübecker Aegidienkirche. Da er den NS-Staat und sein Handeln gegenüber den Kirchen von Beginn an entschieden ablehnte und dies auch öffentlich vertrat, geriet er schnell in Konflikt mit NS-Vertretern, aber auch mit seiner Kirchenleitung. Er wurde im April 1934 in den Ruhestand versetzt, 1935 kurzfristig inhaftiert. 1935 ging das Ehepaar Elisabeth und Wilhelm Jannasch nach Berlin, wo sie im Pfarrhaus in Friedenau zu einem Netzwerk gehörten, das verfolgten Juden zeitweilig Unterschlupf bot. Das Ehepaar Max und Karoline Krakauer (geb. Rosenthal) fand einige Zeit Unterschlupf bei den Jannaschs; sie überlebten den Holocaust. 2019 hatten Pastor Thomas Baltrock unterstützt von dem Historiker Hansjörg Buß einen Antrag an die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem gestellt, das Ehepaar Jannasch unter die "Gerechten unter den Völkern aufzunehmen.  „Ich kann Ihnen sagen, als vor drei Jahren der Brief aus Jerusalem im Pastorat ankam, das war einer der bewegendsten Momente meines pastoralen Lebens“, sagt Thomas Baltrock, ein Moment, in dem sich Stolz über die

Bildrechte: li:A. Schaeffer|re:Archiv der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Das Ehepaar Jannasch im Familienkreis in der Lübecker Zeit und bei einem Urlaub in den 1950er Jahren

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Doktordisputation in Oslo

Jon Petter Heesch. Photo

Jon Petter Heesch, Pfarrer in Eidsvoll, hat an der Theologischen Fakultät der Universität Oslo nach Einreichung und Begutachtung seiner Doktorarbeit mit einer zweieinhalbstündigen Disputation am 22. Mai 2023 den Doktorgrad erworben. Als Gutachter und Opponenten in der Disputation haben Prof. Dr. Juliane Engelhardt (Kopenhagen, Historikerin) und Prof. Dr. Wolfgang Breul aus Mainz mitgewirkt. Thema der Arbeit war ein zentraler Text Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs aus der sog. Sichtungszeit, die 34 Homilien über die Wundenlitanei. Betreuer der Arbeit war Prof. Dr. Tarald Rasmussen.

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7. Mai 2023: Gottesdienst und Vorträge zum 500. Todestag Franz von Sickingens und Ulrich von Huttens

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst bei ihrer Predigt auf der Ebernburg am 7. Mai 2023 (Foto Traudel Himmighöfer)
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst bei ihrer Predigt auf der Ebernburg am 7. Mai 2023 (Foto Traudel Himmighöfer)

Mit einer besonderen Veranstaltung hat die Ebernburg-Stiftung an den 500. Todestag von Franz von Sickingen (7. Mai 1523) und Ulrich von Hutten (29. Aug. 1523) erinnert - ein durchaus ambivalentes Jubiläum.

Der Tag wurde eröffnet mit einem Gottesdienst mit der pfälzischen Kirchenpräsidentin Wüst und Pfarrerin Anna Thees von der Gemeinde Ebernburg. In ihrer Predigt zum Sonntag Kantate erinnerte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst an die Ambivalenz der "großen Männer", an die "bösen Geister", die den biblischen König Saul plagten, und die Rolle der Musik bei ihrer Bewältigung. Vor allem aber erinnerte sie an die Schuld und Irrwege der biblischen Figuren ebenso wie der Heroen der Reformationszeit und die Aufgabe der Unterscheidung der Geister. Die dunklen Flecken der auf den Denkmälern Dargestellten solle man weder wegpolieren noch die Erinnerung einfach ausradieren.

Zwischen Gottesdienst und den Vorträgen am frühen Nachmittag wurden die etwa 50 Besucher von der Küche der Ebernburg vorzüglich versorgt.

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Exkursion ins Jüdische Museum Frankfurt (Seminar Lehnardt/Breul), 25. April

Kunstinstallation am Jüdischen Museum Frankfurt

Das Seminar "Theologischer Antijudaismus und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert" hat das erweiterte und neu konzipierte Jüdische Museum in Frankfurt besucht. Während das zweite Haus, das "Museum Judengasse" am Ort der früheren Judengasse die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der jüdischen Bevölkerung in den Blick nimmt (es wurde vom Vorgängerseminar im Sommer 2022 besucht), konzentriert sich das neu hergerichtete Museum am Bertha-Pappenheim-Platz auf die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, auf Assimilation, Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung sowie die Gegenwart.

Das Museum ist in der Neukonzeption auch medial ausgezeichnet aufbereitet und fand bei den Studierenden, die in zwei Gruppen durch die Ausstellung geführt wurden, großen Anklang. Die Ausstellung nimmt vielfältige Aspekte jüdischen Lebens und Glaubens in den Blick, von Kultusgegenständen bis zur Wirtschaftsgeschichte, von der Einbindung in das bürgerliche Leben in Frankfurt, von Vorurteilen, Hetze, Verfolgung und ausgewählten Schicksalen von Holocaust-Opfern.

Das gegenwärtige jüdische Leben in Frankfurt kam in einer Video-Installation mit vier Rabbinern und einer Rabinnerin unterschiedlicher Richtungen zu verschiedenen Fragen des religiösen Lebens der Gegenwart zur Sprache.

Es war für alle Beteiligten ein sehr eindrücklicher Besuch!

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Vortrag: The Travels of the Moravian Johannes Czolsch. Diaspora work in a multi-ethnic and multi-confessional area in the Late 18th Century (Göteborg, 4. April, 2023)

Journey of Johannes Czolsch from Gnadenfrei (Pilawa Górna) via Brno (Brno) and Pressburg (Bratislava) to Iglo (Spisska Nová Ves) June/July 1783.
Journey of Johannes Czolsch from Gnadenfrei (Pilawa Górna) via Brno (Brno) and Pressburg (Bratislava) to Iglo (Spisska Nová Ves) June/July 1783.
Iglo, Iglau, Spiska nova ves - Zentralort der Zips in der heutigen Slowakei, im Hintergrund die Karpaten, die von den Herrnhutern bei ihren Reisen umgangen werden mussten.
Iglo (ung.), Iglau (dt.) oder Spiska nova ves (slow.)- Zentralort der Zips in einer multiethnischen Region in der heutigen Slowakei, im Hintergrund die Karpaten, die von den Herrnhutern bei ihren Reisen umgangen werden mussten.

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit zur Herrnhuter Diaspora in Europa hat Prof. Dr. Wolfgang Breul vor Historikern und Theologen der Universität Göteborg einen Vortrag über die Reisen des Herrnhuters Johannes Czolsch in der Jahren 1783 und 1786 in die Zips und nach Siebenbürgen. Themen waren das theologische Konzept, der organisatorische Rahmen und die Berichte der Brüdergemeine über ihre Diasporaarbeit. Bei dieser Gelegenheit wurden weitere Verabredungen zur Zusammenarbeit getroffen.

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Tagung „Gebildeter Glaube“ – Überlegungen zur evangelischen Bildungspolitik in der Frühen Neuzeit (17./18.2.2023)

Tagungsort Schloss Herborn
Tagungsort Schloss Herborn

Bei der gemeinsamen Tagung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Landeskirchengeschichte (ADLK), der Caspar-Olevian-Gesellschaft  und des Reformation Research Consortium (REFORC) in Herborn am 17./18. FEbruar 2023 hat Prof. Dr. Wolfgang Breul einen Vortrag zum Thema " Halle in Hessen – die pietistische Bildungsreform in der Grafschaft Waldeck" gehalten.

Das vollständige Programm findet sich hier: https://reforc.com/events/tagung-gebildeter-glaube-uberlegungen-zur-evangelischen-bildungspolitik-in-der-fruhen-neuzeit/

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Seminargespräch mit dem ehemaligen Militärbischof der EKD Dr. Sigurd Rink

Videogespräch mit Dr. Sigurd Rink, ehemaliger Evangelischer Bischof für die Seelsorge in der Bundeswehr
Videogespräch mit Dr. Sigurd Rink, ehemaliger Evangelischer Bischof für die Seelsorge in der Bundeswehr

In der Schlusssitzung des Seminars "Die protestantischen Kirchen nach 1945 und die Frage von Verteidigung und Friedenssicherung" war Dr. Sigurd Rink per Videoschaltung für ein einstündiges Gespräch zu Gast. Der promovierte Kirchenhistoriker (Promotion über das Büro Grüber in der NS-Zeit) war nach seiner Zeit als Propst in der EKHN (2007-2014) sechs Jahre lang evangelischer Militärbischof, genauer: Evangelischer Bischof für die Seelsorge in der Bundeswehr. Im Gespräch über Fragen der Studierenden schilderte er Weiterlesen "Seminargespräch mit dem ehemaligen Militärbischof der EKD Dr. Sigurd Rink"

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Dr. Ulrich Oelschläger mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt

Minister Clemens Hoch und Dr. Ulrich Oelschläger bei der Verleihung des Bundesverdienskreuzes am 2. Februar 2023
Minister Clemens Hoch und Dr. Ulrich Oelschläger bei der Verleihung des Bundesverdienskreuzes am 2. Februar 2023 (Foto: W. Breul)

Dr. Ulrich Oelschläger ist am 2. Februar im Mainzer Wissenschaftsministerium durch Minister Clemens Hoch mit dem Bundesverdienstkreuz am Band ausgezeichnet worden. Damit wurden seine „langjährigen Verdienste um die Gesellschaft, vor allem im kirchlichen und kulturellen Bereich“ gewürdigt.

Ulrich Oelschläger hat an der Mainzer Ev. Theologischen Fakultät studiert und dort auch promoviert. Den Studierenden ist er nicht nur als langjähriger Präses der EKHN-Synode (bis 2022), sondern auch als Mitwirkender am Seminar zum jüdischen Erbe in Rheinland-Pfalz und zum christlichen Antisemtismus von Prof. Dr. Andreas Lehnardt und Prof. Dr. Wolfgang Breul bekannt.

Am 9. Februar wird er an der Schlusssitzung der Vorlesung "Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts" von Wolfgang Breul teilnehmen, um mit den Studierenden über den Umgang mit dem jüdischen Erbe und unserer Geschichte des Antisemitismus zu sprechen.

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