In der Schlusssitzung des Seminars "Die protestantischen Kirchen nach 1945 und die Frage von Verteidigung und Friedenssicherung" war Dr. Sigurd Rink per Videoschaltung für ein einstündiges Gespräch zu Gast. Der promovierte Kirchenhistoriker (Promotion über das Büro Grüber in der NS-Zeit) war nach seiner Zeit als Propst in der EKHN (2007-2014) sechs Jahre lang evangelischer Militärbischof, genauer: Evangelischer Bischof für die Seelsorge in der Bundeswehr. Im Gespräch über Fragen der Studierenden schilderte er eindrücklich seelsorgerliche Konfliktsituation, mit denen sich Soldaten im Auslandseinsatz konfrontiert sahen. Auf die Frage, ob die evangelischen Kirchen in der gegenwärtigen Kriegssituation in Europa Position nehmen sollten, plädierte Rink für eine differenzierte Stellungnahme der ev. Kirchen. Auch in der gegenwärtigen Situation sei die Denkschrift der EKD von 2007 aktuell, da sie die Möglichkeit "rechtserhaltender militärischer Gewalt" einräume, aber auch ihre Rahmenbedingungen und Grenzen definiere. Das Gespräch mit Rink war gewinnbringend und lebendig, sein Urteil sehr differenziert, äußerten sich die Studierenden im Feed Back.